SC Gresten- Reinsberg - Union Neuhofen 0:4 (0:0)

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Torfolge 0:1 (52.), 0:2 (60.) 0:3 (70.), 0:4 (80)

Gelbe Karten: Robert Luger

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Spielbericht:

Als die Schönheit Pause machte

Wenn in einem Spiel, dessen Schönheit zu einem großen Teil durch die etablierten Regeln ermöglicht wird, eben jene Regeln schlicht und einfach vollkommen negiert werden, dann ist es mit der Schönheit nicht gerade weit her. Den Ball mit den Händen zu kontrollieren - nicht erlaubt, wär ja auch viel zu einfach, und nicht schön. Dem Gegenspieler völlig unmotiviert die Beine brechen zu wollen - nicht erlaubt, wär ja auch nicht schön, und viel zu gefährlich. Ebenso ist es nicht erlaubt sich als Stürmer im Moment der Ballabgabe näher am gegnerischen Tor zu befinden als ein gegnerischer Feldspieler - würde zwar einigen Laufwundern entgegenkommen, wär aber nicht schön. Sich im reglementierten Ablauf zu profilieren, trotz der vielen Regelungen und Einschränkungen über sich hinaus zu wachsen und die Wuchtel ins Tor zu dreschen macht meines Erachtens einen großen Teil der Schönheit des herrlichsten Spiels auf Gottes Erden aus. Aber wenn nun jeder alles machen kann was er will, dann herrscht Chaos (nicht Anarchie!) und das Spiel hat keine Möglichkeit seine Schönheit voll zu entfalten.

Aber Beginnen wir dort, wo meist begonnen wird, am Anfang. Die Frühjahrssaison startete also mit dem Gastspiel des Mittelständlers Neuhofen am Josef-Welser Sportplatz. Das Hinspiel konnte siegreich gestaltet werden und auch diesmal zählten nur 3 Punkte. Entsprechend präsentierte sich der SCG auch. Man hatte den Gegner stets im Griff (bis auf 1 oder 2 brenzlige Situationen), es wurde gefällig kombiniert und der Ball lief ansehnlich durch die eigenen Reihen, er wollte nur einfach nicht ins Tor! Die nichtvorhandene Chancenauswertung und ein mit der Abseitsregel auf Kriegsfuß stehender Referee sorgten im Teamwork für den Pausenstand von 0:0.

Die Stimmung in der Kabine war gut, die Devise lautete völlig zurecht weiter Druck zu machen und das erste Tor zu erzwingen. Vom Gegner, der sein Heil lediglich in langen Bällen suchte, war im weiteren Verlauf nach einhelliger Meinung aller Beteiligten nicht wirklich etwas zu befürchten. Doch es sollte anders kommen.

Angekurbelt von ihrem Spielmacher, mit dem Wind im Rücken und dem, noch immer mit der Abseitsregel kämpfenden Schiedsrichter auf ihrer Seite, verpasste uns der Gegner einen Genickschlag nach dem Anderen und erzielte 4 Tore. Das Interessante daran ist nun die Frage nach dem wie! Trotz eines wild mit der Fahne wedelnden Linienrichters, der aus den Reihen des Gegners rekrutiert wurde, machte der Referee keine Anstalten die sich deutlich im Abseits befindenen Angreifer zurückzupfeifen. Er ließ sie gewähren und verhalf dem Gegner somit zu einem mehr als schmeichelhaften und in dieser Höhe völlig unverdienten 4:0 Sieg. 3 dieser 4 Tore wurden mit absoluter Sicherheit von sich im Abseits befindenen Spielern erzielt, lediglich eines war regelkonform. Abgesehen von den erzielten Toren, vermochten die Gegner jedoch nie gefährlich zu werden, es bedurfte eben der Nichtexekution der Abseitsregel um vors Tor zu kommen.

Der Vollständigkeit halber soll aber auch erwähnt werden, dass der SCG in der zweiten Halbzeit offensiv so gut wie nicht mehr vorhanden war. Mehr als 2 Chancen konnten nicht generiert werden, es war eigentlich eine klassische 0:0 Partie.

Natürlich weiß ich wie schwer es ist ein Spiel korrekt zu leiten, jeder Mensch macht Fehler und einige der berühmtesten wurden eben auch im Fußball begangen, was ebenfalls einen Teil der Schönheit des Spiels ausmacht. Es sei den Betroffenen aber auch vergönnt sich über eine ungewöhnliche Anhäufung von krassen Fehlentscheidungen aufzuregen. Auch sei ihnen gestattet, die Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Legionären in Reservemannschaften der 1.Klasse West zu hinterfragen. Der Schönheit des Spieles wegen.

Marek

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Fotos zum Spiel:


written by Armin "Marek" Grasberger